Wer jedes Jahr im Frühling und Sommer mit Symptomen wie Niesreiz und tränenden Augen zu kämpfen hat, sollte sich nicht auf die kurzfristige Linderung der Beschwerden beschränken. Denn die gute Nachricht ist: Allergien sind kein unabänderliches Schicksal – die wirkungsvollste Methode zu ihrer grundsätzlichen Bekämpfung ist die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung).
Wenn Sie zwar unter Allergie-Symptomen leiden, aber noch nicht wissen, auf welche Allergene Ihr Körper reagiert, sollten Sie zunächst für eine Allergiediagnostik zu uns in die HNO-Praxis kommen. Danach kann die eigentliche Behandlung beginnen.
So läuft die spezifische Immuntherapie ab
Die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) funktioniert wie eine Impfung in kleinen Schritten. Der Körper wird dabei an unverträgliche Allergene gewöhnt, damit es bei Kontakt mit ihnen nicht länger zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems kommt. Es gibt zwei Formen der Hyposensibilisierung: Bei der subkutanen Variante (SCIT) werden die Allergen unter die Haut gespritzt, bei der sublingualen Behandlung (SLIT) nimmt der Patient sie in Form von Tropfen oder Tabletten unter der Zunge auf. Die sublinguale Behandlung muss täglich durchgeführt werden, dafür kommt sie ohne Spritzen aus und lässt sich komplett von zu Hause durchführen. Das macht sie gerade für Kinder attraktiv. Eine Immuntherapie läuft immer über einen längeren Zeitraum, im Durchschnitt etwa drei bis fünf Jahre.
Wann beginne ich mit der spezifischen Immuntherapie?
Der beste Zeitpunkt, um mit einer spezifischen Immuntherapie zu beginnen, ist für Pollenallergiker in jedem Fall der Herbst – also direkt nach Ende der Pollenflugsaison. Dadurch hat der Patient ausreichend Zeit, seinen Körper bis zum nächsten Frühjahr, wenn Frühblüher und Gräser ihre Pollen wieder streuen, an das Allergen zu gewöhnen. Andere Allergiker – etwa gegen Hausstaub und Milben – sind nicht von der Saison abhängig und können jederzeit mit der Behandlung beginnen.
Da die spezifische Immuntherapie nicht bloß die Symptome kuriert, sondern direkt bei den Ursachen ansetzt, verspricht sie sehr gute Erfolgsaussichten – vor allem Heuschnupfen-Patienten können sich meistens schon nach dem ersten Winter über eine deutliche Verringerung der Symptome freuen. Nicht zu empfehlen ist die Behandlung im Zusammenhang mit einer geplanten oder aktuellen Schwangerschaft. Bei Patienten mit chronischen Herz-Kreislauferkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion, rheumatischen Erkrankungen oder Immundefekten kann eine Hyposensibilisierung grundsätzlich nicht durchgeführt werden. Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen.
Sie können etwas gegen Ihre Allergie unternehmen – sprechen Sie uns gerne an!
Herzlichst
Dres. med. Nicole Knop & Isabel Vadaleau