Winterzeit ist Erkältungszeit. Warum das so ist, dafür finden selbst Experten keine abschließende Erklärung – aber Fakt ist: Kaum werden die Tage kürzer und die Temperaturen kühler, steigt die Zahl der Patienten, die unter grippalen Infekten leiden. Vollständigen Schutz gegen die zahlreichen Erreger gibt es nicht, aber wer einige Regeln der Infekt-Prophylaxe befolgt, hat deutlich bessere Chancen, erkältungsfrei durch die dunkle Jahreszeit zu kommen.
Rund 80 Prozent der Infektionen des Rachens und der oberen Atemwege sind viral bedingt. Meistens handelt es sich dabei um eine Tröpfcheninfektion oder Schmierinfektion. Nach zwei bis acht Tagen bricht der Infekt aus – mit den bekannten Symptomen wie Schnupfen, Husten, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Es kann auch Fieber – sogar hohes – dazukommen.
Wenn einen die Erkältung erst einmal erwischt hat, lässt sich nicht mehr viel machen – außer abzuwarten und die Körperabwehr durch Ruhe und ausgiebige Flüssigkeitszufuhr zu unterstützen. Da ist vor allem Geduld gefragt und nach einer Woche ist meistens alles ausgestanden.
Medikamente sind selten die Lösung
Die jährliche Grippe-Impfung ist kein Mittel gegen grippale Infekte, die durch etwa 200 unterschiedliche Virentypen ausgelöst werden. Auch Medikamente helfen in der Regel nicht, weshalb wir in der HNO-Praxis bei viralen Infekten nicht ursächlich behandeln, sondern mit pflanzlichen Mitteln die Schleimhäute bei der Heilung unterstützen. Antibiotika helfen ursächlich nur bei bakteriellen Infekten oder bakteriellen Superinfektionen, während sie virale Infekte nicht erfolgreich bekämpfen können. Sie schaden im Gegenteil sogar mittelfristig, indem sie vermeidbare Keimresistenzen hervorrufen. Ein Schnelltest auf Streptokokken kann bei einer Mandelentzündung allerdings sinnvoll sein, denn eine bakterielle Infektion sollte in jedem Fall mit einem Antibiotikum behandelt werden.
Was wirklich hilft? Eine gesunde Lebensführung mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Schlaf und viel sportlicher Bewegung. Weitere sinnvolle Prophylaxe-Maßnahmen sind wiederholtes Durchlüften, häufiges Hände waschen und das Meiden von Menschenmengen. Vorsicht in der Übergangszeit: Wenn auf relativ warme Tage im Herbst oder Vorfrühling kühle Abende folgen, erkältet sich der von der Sonne aufgeheizte und womöglich sogar angeschwitzte Körper deutlich leichter.
Achten Sie jetzt auf eine effektive Infekt-Prophylaxe – sprechen Sie uns gerne an!
Herzlichst
Dres. med. Nicole Knop & Isabel Vadaleau